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Die Burg

Historie der Plattenburg

12. bis 16 Jahrhundert

Um 1200 wurde die Plattenburg erbaut, mit Ober- und Unterburg, umgeben von Wassergräben. Ihre erste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1319, als Markgraf Waldemar von Brandenburg sie für 600 Silbermark an Bischof Reiner von Havelberg verkaufte. Die Anlage wurde zu einer der drei Hauptburgen des Bistums ausgebaut sowie zur bischöflichen Sommerresidenz. Im 15. Jahrhundert erhielt die Burg einen Festungscharakter, im 16. Jahrhundert wurde ihr repräsentativer Charakter verstärkt.

Als auf die Reformation die Säkularisierung bistümlicher Besitzungen erfolgte, gelangte die Plattenburg in den Besitz von Kurfürst Joachim II. Er verpfändete sie im Jahr 1552 an seinen Oberkämmerer Matthias von Saldern (1508–1575). 1560 erhielt von Saldern die Herrschaft Plattenburg-Wilsnack vom Kurfürsten für sich und seine Familie als erblichen Lehnsbesitz – von da an war die Burg bis 1945 Wohnsitz der Familie von Saldern und Mittelpunkt einer umfangreichen Herrschaft und Gutswirtschaft (Landwirtschaft, Waldbewirtschaftung, Teichwirtschaft).

17. und 18. Jahrhundert

Anfang des 17. Jahrhunderts wurden in der Oberburg viele einschneidende bauliche und stilistische Veränderungen durchgeführt, darunter bedeutende Umbauten im Stil der Spätrenaissance mit filigranen Schnitz- und Intarsienarbeiten.

Während des Dreißigjährigen Krieges war es König Gustav II. Adolf von Schweden persönlich, der die Burg mit einem Schutzbrief (1631) vor Plünderungen und Brandschatzungen bewahrte. Einer dreitägigen Belagerung im Jahr 1675, während des Brandenburgisch-Schwedischen Krieges, hielt die Plattenburg stand. 


Ende des 17. Jahrhunderts baute man die nunmehr verfallenden Wehranlagen ab. Es erfolgte eine Umgestaltung der z. T. baufälligen Burg zu einem adligen Landsitz mit angeschlossener Gutswirtschaft, Nutz- und Ziergärten. Um 1714 entstand eine Barockkapelle in der Unterburg. Etwa zehn Jahre später kam es zur Errichtung des Fachwerkflügels in der Oberburg, in dem sich heute u. a. Ausstellungsräume und der Salon (Teil des Cafés) befinden.

19. Jahrhundert

In einer weiteren Umbauphase der Oberburg 1862 bis 1865 wurden die Gewölbemalereien im Rittersaal durch Stuckierung in Renaissanceformen ersetzt. Ein neuer Wohn- und Küchenturm wurde errichtet. Zahlreiche Veränderungen innen und außen erfolgten nach Entwürfen von Friedrich August Stüler.


Nach einem Brand in den Obergeschossen des Turms im Jahr 1883 wurde dieser erhöht und dient seitdem als Aussichtsturm und Landmarke. 
 

Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Burgkapelle nach neugotischem Stil umgebaut, einschließlich Stufengiebel mit Kreuz und alter Glocke (von 1580). König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen schenkte dem Burgherrn die Sandstein-Freitreppe vor dem Hofportal.

20. Jahrhundert - Zweiter Weltkrieg und Deutsche Wiedervereinigung

Im Zweiten Weltkrieg dienten Teile der Burg u. a. als Lazarett und zur Unterbringung französischer Kriegsgefangener.


1945 wurde die Familie des Burgherrn Sieghard von Saldern im Zuge der Bodenreform enteignet und musste die Plattenburg verlassen. Das Gut wurde aufgesiedelt, der Große Garten in Acker- und Gartenland umgewandelt. Das historisch wertvolle Inventar kam bis auf wenige Einzelstücke in den Nachkriegsjahren abhanden. 
 

Vom Ende der 50er-Jahre (bis 1991) wurde die Oberburg von der Deutschen Reichsbahndirektion Halle genutzt, u. a. als Kinderferienlager. Bis Mitte der 60er-Jahre diente die Burg auch als Notunterkunft für Ostflüchtlinge u. -vertriebene, woran der Gedenkstein vor dem Knappenhaus erinnert. 
 

Nach der Wiedervereinigung erhielt die Burganlage 1990 neue Eigentümer (Kreis Perleberg, Gemeinde Kletzke, Treuhandanstalt, Bundesbahn-Sondervermögen. Heute ist die Gemeinde Plattenburg Eigentümerin. Teilbereiche (z. B. die Teichwirtschaft) sind privatisiert. Teile der Forstflächen hat die Familie von Saldern zurückerworben. 

Bis heute

1991 gründeten Mitglieder der Familie von Saldern und engagierte Prignitzer den Verein zur Förderung und Erhaltung der Plattenburg e. V. Die Burg ist seitdem für die Öffentlichkeit zugänglich. Auf Initiative des Vereins wurden in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und weiteren gemeinnützigen Stiftungen umfangreiche denkmalpflegerische Instandsetzungs- und Wiederherstellungsarbeiten an sämtlichen Burggebäuden durchgeführt. 
 

Seit 2022 ist der Förderverein Pächter. Er organisiert zahlreiche, auch regelmäßige, Veranstaltungen, wie z. B. den Weihnachtsmarkt, Gottesdienste, Konzerte, Lesungen und Feste. Darüber hinaus finden im Sommer das „Plattenburgspektakel“ sowie das „AquaMaria“-Festival statt. In der Oberburg kann das Burgcafé besucht werden. Der Verein bietet Führungen an, und die Räumlichkeiten können für private Veranstaltungen gebucht werden. 

Führung auf der Plattenburg

Du bist an einer Führung auf der Plattenburg interessiert? Gerne! Schreib uns einfach eine E-Mail oder rufe uns an.

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